Mehr als nur ein Büdchen: Das Pausenbrot.
Es steht bereit, wenn Sie auf der Suche nach einer Erfrischung oder einem Snack sind. Oder nach einem guten Gespräch. Werktags immer bis 14 Uhr geöffnet, dann sind Familien mit Kinderwagen oder Schüler versorgt. In der Färberstraße in Düsseldorf trafen wir den Inhaber Darko zum Gespräch.
Realschulen, Berufskolleg und Kindergärten. Dein Büdchen lebt vor allem durch die Jugend. Macht die Jugend, die du jeden Tag siehst, Hoffnung?
Definitiv! Viele gute Schüler, viele auch aus dem Ausland, aus Syrien, aus dem Irak. Die beherrschen innerhalb von ein bis zwei Jahren die Sprache und sind meist sehr gut in der Schule. Und es kommen auch viele Familienväter her – zur Abendschule oder Weiterbildung.
Kurzer Rückblick: Was hat dich an der Schule wirklich geprägt?
Man sagt, die beste Zeit hast du in der Schule. Ich selbst war am liebsten nicht in der Schule, sondern auf dem Schulhof – Freundschaften, die erste Liebe. Schule selbst hat mich gar nicht interessiert. Warum ich in der Schule war? Mädels und meine Clique.
Ich kam im Oktober 1992 aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland, habe hier also gar keine Schule besucht. Zunächst lebte ich bei meinem Onkel und meiner Oma. Dann kam schnell der erste Job, der zweite Job, der dritte Job. Dann die große Liebe, die zweite, dritte, vierte. Und – Gott sei Dank – meine Familie. Ich bin Vater dreier Kinder. Wenn ich hier die Schüler sehe, erinnert mich das an meine Kindheit.
Den Kids sage ich immer, es ist nicht nur wichtig, dass ihr in der Schule seid. Ihr müsst mitgehen, hören, was die Lehrer sagen, und wenn ihr etwas nicht verstanden habt, die Hand heben und nachfragen. Hätte mir das mal jemand gesagt, wäre ich heute Professor. Schule ist wichtig, das sage ich den Kids immer wieder. Diese Zeit prägt, was du später wirst. Du kannst den Weg selber wählen und solltest ihn nicht dem Zufall überlassen.
Und wenn es heute nochmal an die Schule gehen würde? Wäre das Berufsergebnis am Ende wieder Büdchen-Besitzer?
Ich sage dir ganz ehrlich, ich wollte nie Kioskbetreiber sein. Es ist wirklich eine mühselige Arbeit. Viele denken, man säße nur rum, aber so ist das nicht. Man muss sich jeden Cent verdienen. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das so Spaß macht, aber mittlerweile will ich mein Büdchen nicht eintauschen. Ich werde das so lange weitermachen, wie meine Beine und mein Verstand es zulassen.
„Ich mach Brot, du machst Pause“ steht am „Pausenbrot“ groß dran. Aber was machst du eigentlich in der Pause? Gibt es überhaupt mal eine?
Ja, das ist Motto. Und wenn ich mal Pause mache, dann bereite ich mich auf die kommende Pause der Schüler vor. Die erste Pause ist um Viertel nach neun, dann um elf und dann um 13 Uhr. Dazwischen räume ich die Ware auf, unterhalte mich, trinke Kaffee und so weiter. Ja, ich genieße auch meine Zeit.