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Kino mit dem Hang zum Schrägen.

Maler Christoph Ruckhäberle und sein Freund Michael Ludwig betreiben in Leipzig das LuRu. Hier gibt es Schräges zu sehen und viel zu entdecken.

Hunderte Künstlerateliers, dazu ein Dutzend Galerien, Werkstätten und Theaterspielräume. Einst war die Leipziger Baumwollspinnerei die größte ihrer Art in Zentraleuropa. Ab den Neunzigern entwickelt sich das Gelände zu Leipzigs wertvollstem Kultur- und Kunstzentrum. Und heute ist es der ideale Ort für ein Kino, in dem das Programm wichtiger ist als Taccos und Popcorn. Das LuRu befindet sich im Rücken des Schornsteins, der das Spinnereigelände überragt. Eine fette Leuchtschrift kündigt das Lichtspielvergnügen an. Im Keller des Backsteingebäudes sind die Wände verkleidet mit originalen Linoldruck-Tapeten von Christoph Ruckhäberle.

Täglich laufen zwei, an Wochenenden drei Filme. "Wir sind ein Arthouse-Kino mit Hang zum schrägen Genrekino", skizziert Michael die programmatische Ausrichtung des LuRu. Legendär ist das Horror-Doppel, bei dem zwei thematisch gleiche Streifen hintereinander abgespielt werden. Mit manchem Film locken sie eine Handvoll Fans in den Saal, bei anderen Vorstellungen sind alle 60 mit dunkelgrünem Samt bezogenen Sessel besetzt. "Reservieren muss man in 80 Prozent der Fälle nicht", erzählt uns Michael. Aber schaden tue es natürlich nicht.

Selbst im künstlergeführten Kino werden die Filme mittlerweile durch Digitaltechnik abgespielt. Einige Klassiker wie 'King Kong' oder 'Pulp Fiction' zeigen die Kinobetreiber jedoch immer noch lieber auf 35 mm. Es lohnt sich das ganze Jahr über, einen Blick auf das Kinoprogramm zu werfen, wenn Sie in der Nähe der Baumwollspinnerei sind.

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